November 2024 /
In den Regionen südlich von Comodoro Rivadavia wird die Gegend entweder von der Schafszucht oder der Ölförderung beherrscht. Ölpumpen und kilometerlange Zäune wechseln sich also ab. Unterwegs entdecken wir eine alte Schlachterei und statten in der Nähe von Rio Gallegos dem Schiffswrack Majory Glenn einen Besuch ab. Das einzige was uns jetzt noch davor trennt Feuerland zu erreichen, ist ein Grenzübergang und die Überquerung der Magellanstrasse mit einer Fähre. Tierra del Fuego ist nämlich eine Insel, welche jeweils zur Hälfte Chile und Argentinien gehört. Also Reisen wir zum ersten Mal für kurze Zeit nach Chile ein. Für die Einreise braucht es vorab eine Zolldeklaration, welche neuerdings online ausgefüllt werden kann und natürlich auch wieder einen neuen Temporärimport für unseren Troopy – da wir fast alleine sind geht aber alles sehr zackig. Nach gut 20 Minuten sind die Grenzformalitäten erledigt. Wir suchen uns kurz nach der Grenze einen Schlafplatz um am nächsten Morgen mit der Fähre nach Feuerland überzusetzen.
In the regions south of Comodoro Rivadavia, the area is dominated by either sheep farming or oil production. Oil pumps and kilometers of fences therefore alternate. On the way, we discover an old slaughterhouse and pay a visit to the Majory Glenn shipwreck near Rio Gallegos. The only thing separating us from reaching Tierra del Fuego is a border crossing and the ferry passage across the Strait of Magellan. Tierra del Fuego is an island that belongs half to Chile and half to Argentina. So we enter Chile for the first time but only for a brief visit. To enter the country, we first have to complete a customs declaration, which can now be filled in online, and of course a new temporary import for our Troopy – but as we are almost alone, everything goes very quickly. After a good 20 minutes, the border formalities are completed. Shortly after the border crossing, we look for a place to sleep so that we can take the ferry to Tierra del Fuego the next morning.









Wir sind am nächsten Tag früh dran und stehen somit in der Kolonne für die Fährüberfahrt an erster Position. Es windet sehr stark und die Gischt hinterlässt einen salzigen Film auf unserer Frontscheibe. Hätten wir doch ein paar Reiseübelkeitstabletten eingepackt. Wir überstehen die Überfahrt unbeschadet, verzichten aber auf einen der gefährlich vollgefüllten und brühendheissen Kaffeebecher an Bord. Für unseren ersten Aufenthalt in Chile haben wir eine kleine Rundreise geplant (auch um nicht nach einem Tag bereits wieder nach Argentinien auszureisen): Erst besuchen wir die Geisterstadt von Puerto Percy. Bei der Fahrt dorthin fällt uns auf wie alles blüht. Hier ist es schliesslich Ende November noch mitten im Frühling. Puerto Percy wurde erst 1995 verlassen und ist damit wohl eine der jüngeren Geisterstädte. Der Zerfall wurde aber beschleunigt indem die Hausdächer absichtlich entfernt wurden und das raue Klima und der ständige Wind haben sicherlich auch kräftig mitgeholfen. Ständig quietscht und knarrt es irgendwo. Trotz der Blütenpracht ist dies kein Ort an dem wir allzu lange verweilen wollen.
We are early the next day and are therefore first in the convoy for the ferry crossing. The wind is very strong and the spray leaves a salty film on our windshield. If only we had packed some travel sickness tablets. We survive the crossing unscathed, but do without one of the dangerously full and scalding hot coffee cups on board. We have planned a short round trip for our first stay in Chile (also to avoid having to leave for Argentina after just one day): First we visit the ghost town of Puerto Percy. On the drive there, we notice how everything is in bloom. After all, it is still the middle of spring here at the end of November. Puerto Percy was only abandoned in 1995, making it one of the younger ghost towns. However, the decay was accelerated by the deliberate removal of the house roofs and the harsh climate and constant wind certainly helped. There is a constant squeaking and creaking somewhere. Despite the splendor of the flowers, this is not a place where we want to stay for too long.









Unsere nächste Anlaufstelle soll das Städtchen Porvenír sein. Dort wollen wir Lebensmittel einkaufen und auch Wasser auffüllen. Wir ernähren uns seit dem letzten Grenzübergang – wo ja das Mitnehmen von Gemüse, Früchten und Fleisch verboten war, ausschliesslich von Nudelsuppen und Fertigmenüs. Erst statten wir aber einer ganz speziellen Kolonie von Lebensform einen Besuch ab: Bei der Laguna de los Cisnes haben sich vor tausenden von Jahren Cyanobakterien angesiedelt, welche in sogenannten Stromatolithen hausen. Die Gebilde aus Mineralablagerungen erstrecken sich über ein riesiges Gebiet und nehmen ganz kuriose Formen an.
Our next destination will be the small town of Porvenír, where we would like to buy food and fill up on water. Since the last border crossing – where it was forbidden to take vegetables, fruit and meat with us – we have been eating only cup noodles and ready meals. But first we pay a visit to a very special colony of life forms: thousands of years ago, cyanobacteria colonized the Laguna de los Cisnes, living in so-called stromatolites. These formations of mineral deposits extend over a huge area and take on the most curious shapes.






In der Stadt Porvenír angekommen, füllen wir unser Wasser auf und kaufen auch ein paar Lebensmittel, nicht zu viel da es ja bald wieder über die Grenze nach Argentinien gehen soll und machen uns anschliessend auf den Weg Richtung Osten, um unsere kleine Rundreise mit dem erneuten Grenzübertritt abzuschliessen.
Once we arrive in the town of Porvenír, we fill up our water and buy some food, not too much as we will soon be making our way back to Argentina, and then head east to complete our little round trip by crossing the border again.