Dezember 2024 /
Ein weiterer Grenzübertritt zurück nach Argentinien später und die Landschaft verändert sich überraschend schnell: Die flache Pampa weicht und Hügel ja gar richtige Berge türmen sich auf. Es sind die Ausläufer der Anden, welche den argentinischen Teil von Feuerland formen.
Another border crossing back into Argentina later and the landscape changes surprisingly quickly: the flat pampas give way to hills and even real mountains rise up. It is the foothills of the Andes that form the Argentinian part of Tierra del Fuego.


Wir erreichen nach gut 6 Wochen Fahrt entlang der Atlantikküste die südlichste Hauptstadt der Welt Ushuaia. Auch als Fin del Mundo – das Ende der Welt, wird dieser Ort gerne bezeichnet. Die Stadt selbst erinnert uns ein Bisschen an ein Schweizer Ski Dorf im Sommer: Kies auf der Strasse, viele Shops für Outdoor- und Winterbekleidung und wahnsinnig teurer Kaffee. Das einzige was diesen Eindruck etwas «stört» ist natürlich das vorgelagerte Meer.
After a good 6 weeks of driving along the Atlantic coast, we reach Ushuaia, the southernmost capital in the world. This place is also known as Fin del Mundo – the end of the world. The city itself reminds us a little of a Swiss ski village in summer: gravel on the streets, lots of stores for outdoor and winter clothing and incredibly expensive coffee. The only thing that somewhat “disturbs” this impression is, of course, the ocean in front of it.


Mit gut 80’000 Einwohnern, einer Einkaufsstrasse, vielen Hotels, einem Container- sowie Kreuzfahrtschiffshafen und sogar mit einer grossen Shopping Mall ist der Ort doch einiges grösser als wir ihn uns vorgestellt haben. Wir lernen die Stadt und ihre Umgebung in der nächsten Zeit gut kennen, da wir hier deutlich länger als geplant verweilen – aus guten Gründen wie ihr später erfahren werdet.
With a good 80,000 inhabitants, a shopping street, many hotels, a container and cruise ship port and even a large shopping mall, the town is a lot bigger than we had imagined. We get to know the city and its surroundings well over the next few days, as we stay here much longer than planned – for good reasons, as you will find out later.













Die Stadt Ushuaia ist noch nicht der südlichste Punkt von Feuerland den man mit dem Auto befahren kann: Auf der Ruta J geht es nochmals 120 km in Richtung Osten und ein Stück weiter in Richtung Süden. Dort gibt es mit etwas Glück auch die Chance Königspinguine zu sehen. Nach gut 1.5h eher langweiliger Fahrt durch dichten Wald, erreichen wir die windgepeitschte Küste, welche an den Beagle Kanal grenzt. In einer kleinen Bucht wollen wir eine kurze Pause einlegen, doch gleich beim Öffnen der Tür steigt uns ein wirklich grauenhafter Geruch in die Nase. In der Ferne sehen wir eine Menge Vögel kreisen. Wir marschieren über die Böschung und entdecken die Quelle der Geruchsbelästigung: einen schon sehr stark verwesten Walkadaver. Für gut 5 Minuten betrachten wir ihn uns von allen Seiten. Schon beeindruckend wie gross diese Rückenwirbel sind. Dann halten wir es nicht länger aus und retten uns zurück ins Auto. Der faulige Duft soll uns aber noch eine ganze Weile in den Haaren und unserer Kleidung hängen. Wir folgen der rauen Küste bis schliesslich an einer militärischen Schifffahrtsbasis Schluss ist. Die Strasse ist mit einem Holzbalken versperrt. Wir suchen uns in der Nähe erfolglos einen vom Wind etwas geschützteren Übernachtungsort. Klar ist, das würde einer unserer windigsten Nächte werden. Schön in den Wind «aufgeschossen» hält unser Hubdach jedoch jeder Böe problemlos stand.
The city of Ushuaia is not yet the southernmost point of Tierra del Fuego that can be reached by car: On the Ruta J, it’s another 120 km to the east and a little further south. With a bit of luck, there is also a chance of seeing king penguins. After a good 1.5 hours of rather boring driving through dense forest, we reach the windswept coast, which borders the Beagle Channel. We intend to take a short break in a small bay, but as soon as we opened the door we were hit by a really horrible smell. In the distance we spot a lot of birds circling. As we walk over the embankment, we discover the source of the unpleasant smell: a very heavily decomposed whale carcass. We inspect it from all sides for a good 5 minutes. It’s impressive how big these vertebrae are. Then we can’t stand the smell any longer and escape back into the car. However, the foul odor should linger in our hair and clothes for quite a while. We follow the rough coast until we finally reach the end at a military naval base. The road is blocked by a wooden beam. We search unsuccessfully nearby for a place to spend the night that is a little more sheltered from the wind. It was clear that this was going to be one of our windiest nights. However, our pop-up roof withstood every blow without any problems.






Da die Wetterprognosen für die nächsten Tage noch stürmischer sein sollen und damit die Chance auf ruhige Nächte und Pinguine nicht wirklich grösser, kehren wir am nächsten Tag wieder in Richtung Ushuaia zurück. Die Umgebung der Stadt bietet so einige Wanderungen zu schönen Lagunen. Die Wege sind jedoch sehr matschig und oft regnet oder schneit es auch ein bis zweimal pro Tag.
As the weather forecast for the next few days is supposed to be even stormier and therefore the chance of calm nights and penguins is not really any greater, we return to Ushuaia the next day. The area around the city offers several hikes to beautiful lagoons. However, the paths are very muddy and it often rains or snows once or twice a day.



Immer mal wieder sehen wir grosse Biberdämme. Die Bauwerke stauen das Wasser zu den wunderbarsten Terrassenpools auf. An einem Abend haben wir Glück und der Baumeister selbst zeigt sich uns: Für gut eine Stunde können wir den Biber bei der Arbeit beobachten. Dieser lässt sich durch unsere Anwesenheit (und die der zwanzig anderen Touristen) nicht stören.
Every now and then we spot large beaver dams. The structures retain the water to create the most wonderful terraced pools. One evening we are lucky and the master builder himself shows up: we can enjoy watching the beaver at work for a good hour. He seems undisturbed by our presence (or that of the twenty other tourists).



Wir haben Glück und für die letzten paar Tage verbessert sich das Wetter deutlich, der Wind lässt nach, es wird wärmer und die Sonne scheint. So verbringen wird die Zeit nicht nur mit Wäschewaschen und Autoputzen sondern unternehmen auch weiter Spaziergänge in und rund um Ushuaia.
We are lucky and the weather improves significantly for the last few days, the wind dies down, it gets warmer and the sun shines. So we don’t just spend our time washing clothes and cleaning the car, but also go for more walks in and around Ushuaia.




Nebenbei bereiten wir uns aber auch auf eine ganz besondere Zeit vor. Wir kaufen wasserdichte Hosen und Handschuhe und bringen die Kameraausrüstung auf Vordermann. Und schliesslich ist es soweit, wir sagen unserem Troopy für die nächsten 11 Tage Tschüss und brechen in Richtung Hafen auf. Ein kleiner Anhaltspunkt wo es als nächstes hingeht seht ihr im Bild unten rechts.
We are also preparing for a very special time. We buy waterproof pants and gloves and get our camera equipment in shape. And finally the time has come, we say goodbye to our Troopy for the next 11 days and set off towards the harbor. You can see a small hint of where we are going next in the picture below right.

