Skip to content Skip to footer

RP41 – eine Strasse wie für unseren Troopy gemacht

Januar 2025 /

Frisch aufgetankt, aber nach wie vor schmutzig bis übers Dach machen wir uns in Richtung des Perito Moreno National Parks auf. Es gibt nämlich neben dem zuvor thematisierten Gletscher auch eine Stadt sowie einen National Park mit gleichem Namen. Diese verwechselt man bei der Eingabe ins Navi besser nicht miteinander, da zwischen ihnen jeweils gut 100 km liegen. Der Eintritt in diesen Park ist zwar gratis, wir bezahlen aber mit unserer Zeit: Die Registration am Parkeingang ist wohl die ausführlichste, die wir je durchmachen mussten. Angaben wie der Geburtsname der Mutter sowie unsere Jobs sind nur ein paar der Dinge, die gefragt wurden. Im Park selbst erwartet uns die bis jetzt blauste Lagune unserer Reise und erneut viele Guanakos.

Freshly refueled, but still dirty to the roof, we set off in the direction of Perito Moreno National Park. In addition to the glacier mentioned earlier, there is also a town and a national park with the same name. It’s best not to confuse these two when entering them into the navigation system, as they are a good 100 km apart. Although entry to this park is free, we pay with our time: the registration process at the park entrance is probably the most extensive we have ever had to go through. Details such as our mother’s maiden name and our jobs are just a few of the things that are asked. In the park itself, the bluest lagoon of our trip so far awaits us and, once again, lots of guanacos.

Vom Perito Moreno NP nehmen wir die Ruta Provincial 41. Wir haben auf dem Weg nach Norden viele verschiedenen Informationen bezüglich der Befahrbarkeit dieser Strecke gehört. Manchmal war sie absolut unmöglich zu schaffen und die Leute wurden gezwungen umzudrehen, andererseits wars absolut kein Problem. Wir wollten also selber rausfinden ob’s möglich ist auf der anderen Seite anzukommen, auch weil wir beim Lago Posadas in ungefähr der Hälfte der Strecke ein ganz besonderes Treffen ausgemacht haben. Wir haben auch beim Park Ranger angefragt, dieser warnte uns, dass seit drei Tagen einer da oben feststecken würde und sie gerade mit der Rettung des Fahrzeugs beschäftigt seien, stellte sich unserem Vorhaben aber nicht in den Weg. Zuerst gings direkt aus dem Park in die Höhe. Der Weg führte über mehrere vulkanische Plateaus und vorbei an der wunderbar blauen Laguna la Oriental. Und kurz danach wars da: das erste grosse Schlammloch. Mit viel Anlauf schafften wir es auf die andere Seite ohne stecken zu bleiben. Allen weiteren Matschlöchern rund um die Laguna la Oriental können wir mit geschickter Routenwahl ausweichen. Soweit so gut, dann stehen plötzlich zwei Pick-ups gefolgt von einem dritten mit grosser überhängender Absetzkabine vor uns. Wir sollen bei der einen schlammigen Stelle mit noch etwas Schnee besonders aufpassen. Drei Tage (auch noch über Silvester) hätte die Familie dort festgesteckt. Sie waren mit dem Auto mit der schweren Absetzkabine abgerutscht und ohne weitere Hilfsmittel wie Sandbleche oder Winde nicht mehr rausgekommen. Wir tauschen mit den Rettern die Handynummer aus und versprechen uns zu melden sobald wir am Lago Posadas angekommen sind.

From Perito Moreno NP we take the Ruta Provincial 41. On the way north we heard a lot of different information about the passability of this route. Sometimes it was absolutely impossible and people were forced to turn around, on the other hand it was no problem at all. So we wanted to find out for ourselves whether it was possible to get to the other side, also because we had spotted a very special meeting at Lago Posadas about halfway along the route. We also asked the park ranger, who warned us that someone had been stuck up there for three days and they were busy rescuing the vehicle, but didn’t stand in the way of our plan. First we headed straight up from the park. The path led over several volcanic plateaus and past the wonderfully blue Laguna la Oriental. And shortly afterwards there it was: the first big mud hole. With a good run-up, we made it to the other side without getting stuck. We managed to avoid all the other mud holes around the Laguna la Oriental with a clever choice of route. So far so good, then suddenly there are two pick-ups followed by a third with a large overhanging drop-off cab in front of us. We are told to take extra care in the one muddy spot with some snow. The family had been stuck there for three days (even over New Year’s Eve). They had slipped off with the car and its heavy drop-off cabin and were unable to get out without additional aids such as sand boards or a winch. We exchange cell phone numbers with the rescuers and promise to contact them as soon as we arrive at Lago Posadas.

Wir sehen zwar die Stelle wo der Pick-up wohl abgerutscht ist, finden sie aber nicht weiter schwierig zu befahren (das mag in die andere Richtung anders ausschauen) und arbeiten uns weiter über Lavasteinfelder und Geröll und plötzlich fühlt es sich ein Bisschen an wie zu Hause in der Schweiz: schneebedeckte Berggipfel, grüne saftige Wiesen und braun gefleckte Kühe. Wir kommen dem Lago Posadas immer näher und nur noch eine steile Serpentinenstrasse trennt uns vom See.

We see the place where the pick-up must have slipped, but don’t find it difficult to drive on (it may look different in the other direction) and continue to work our way over lava fields and rocks and suddenly it feels a bit like home in Switzerland: snow-covered mountain peaks, green lush meadows and brown spotted cows. We get closer and closer to Lago Posadas and only a steep serpentine road separates us from the lake.

Und dort warten sie bereits: Maya, Adi und Cita (www.ufbruchstimmig.ch). Freunde die wir bereits von unserer Nordamerikareise kennen. Wir waren dort zusammen auf den Back-Country Discovery Routes (den BDRs) in Utah unterwegs. Wir verbringen eine Nacht zusammen am See und sitzen noch lange draussen, obwohl uns die kalten Windböen immer wieder den Staub in die Gesichter wehen.

And they are already waiting there: Maya, Adi and Cita (www.ufbruchstimmig.ch). Friends we already know from our trip to North America. We drove together on the Back-Country Discovery Routes (the BDRs) in Utah. We spend a night together at the lake and sit outside for a long time, even though the cold gusts of wind keep blowing dust into our faces.

Der zweite Teil der RP41 in Richtung los Antiguos ist dann weitaus weniger nervenaufreibend als der erste. Uns kommt er schon beinahe wie eine perfekte Autobahn vor. Dort finden wir dann für unseren Troopy auch endlich die wohlverdiente Wäsche. Für 20$ wird der in zwei Stunden von Hand geschruppt, bevor es für uns über die Grenze nach Chile und auf die berühmte Carretera Austral geht.

The second part of the RP41 towards los Antiguos is far less nerve-wracking than the first. It almost seems like a perfect highway to us. There we finally find a well-deserved wash for our Troopy. For $20, it is scrubbed by hand in two hours before we cross the border into Chile and onto the famous Carretera Austral.

Leave a comment